Inspiration - Hausbau-Ideen, 05.06.2023
Ein Haus mit Galerie schafft Licht, Raum und Freiheiten
Mit einer Galerie im Haus können Liebhaber offener Wohnwelten ihre Vorliebe stockwerksübergreifend vollenden. Was dafür spricht und wie Sie die Galerie nutzen können zeigen wir Ihnen hier.
Sie befinden sich aktuell in der Planungsphase Ihres Traumhauses und suchen noch allerlei Inspiration für die Gestaltung? Dann kann diese Möglichkeit Ihr Traumhaus zusätzlich aufwerten – eine Galerie. Im Endeffekt wird jede größere Fläche im Obergeschoss, die sich zum darunterliegenden Raum hin öffnet als Galerie bezeichnet. Aber es gibt auch unterschiedliche Formen und Varianten, wie etwa die klassische Treppengalerie, eine Wohn-Esszimmer-Galerie sowie die Schlaf- oder Kinderzimmergalerie. Mehr zur Galerie und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringt und welche Formen es zu diesem Architekturhighlight gibt, zeigen wir Ihnen anhand dieser gebauten Beispiele.
Die Vor- und Nachteile einer Galerie
Grundsätzlich sind Sie Fan von offenen Grundrissen sowie transparenten Strukturen und mögen ein einladendes Ambiente? Dann sind Sie mit einer Galerie im Haus gut beraten. Die wesentlichen Vorteile liegen genau in diesen bereits erwähnten Punkten. Gerade bei großen Häusern können Galerien ihren Charme ausgiebig ausspielen und einen echten Mehrwert für Ihr Traumhaus bieten. Häufig werden in dem hellen Bereich einer Galerie sogar große Bücherregale oder gar Heimbibliotheken integriert und liefern einen schönen Platz zum Lesen. Zudem können Dachfenster oder große Fensterflächen an der Fassade für noch mehr natürliches Tageslicht in den offenen Räumen sorgen. Dennoch sollte eine Beleuchtung für die dunkle Tageszeit nicht vernachlässigt werden. Gleichzeitig kann die offene Bauweise aber auch zu einer gewissen akustischen Beeinträchtigung führen, da keine absorbierenden Wände und Decken vorhanden sind und sich Schall leichter über die Stockwerke hinweg ausbreiten kann.
Die Arten der Galerien im Detail
Grundsätzlich lässt sich in jedem Raum eine Galerie integrieren, sofern der Raum mit dem unteren Geschoss verbunden werden kann oder die Raumhöhe so hoch ist, dass sich eine Zwischenebene einziehen lässt.
Galerie im Wohn- und Essbereich
In modernen Häusern findet sich die Galerie gerne im Wohn- und Essbereich wieder, da es die meistgenutzten Räume sind und sie so auch am ehesten etwas von dieser architektonischen Besonderheit haben. Wer dann am Esstisch oder dem Sofa sitzt, findet viel Freiraum über sich und fühlt sich zu keiner Zeit eingeengt. Dank der Galerie kommt einem das Zimmer nicht nur größer und einladender vor, sondern wird auch in unterschiedliche Funktionsbereiche unterteilt, was primär dem offenen Grundriss zugutekommt. Gleichzeitig kann sie die Kommunikation in den Wohnbereichen vereinfachen. Gerade das Dreigiebelhaus wird hierfür gerne genutzt. Ein dritter Giebel ist im Gegensatz zu einer Gaube oft so hoch wie der First und verläuft zudem über beide Geschosse. Steht das komplette Bauelement hervor spricht man von einem Zwerchhaus und schafft nicht nur Raumgewinn unterm Dach, sondern auch im Erdgeschoss.
Treppengalerie sowie Galerie im Flur
Klassischerweise kommt die Galerie wohl im Treppenhaus und Flur vor. Sie bildet sich an der Stelle, wo die Treppe im Obergeschoss ankommt und meist als verlängertes Geländer weiterreicht. Somit wissen die, die oben sind, immer auch was unten passiert oder wer gerade zum Haus reinkommt oder es verlässt. Daher kann die Treppengalerie am Eingang auch als „Empfangsempore“ verstanden werden. Gleichzeitig wird der eigentlich zweckmäßige Flur zu einem offenen Raum mit viel Platz.
Die Galerie im Schlaf- und Kinderzimmer
Gerade in Altbauwohnungen lässt sich diese Galerie-Variante besonders gut unterbringen und so mehr Wohn- und Nutzfläche gewinnen. Dank besonders hoher Decken ist sie gut möglich und fungiert als eine Zwischenebene im Raum. Damit können gerade kleinflächige Zimmer effizienter genutzt werden und so den Bewohnern einen wirklichen Mehrwert bieten. Bei Häusern mit Satteldach und Giebel lässt sich durch eine Galerie auch der schlechtnutzbare Raum zwischen den Dachschrägen besser ausnutzen und zum Beispiel als gemütliche Leseecke gestalten.
Galerie-Haus erhöht Wohnwert
Gerade bei einem kleinen Haus kann eine Galerie auch wichtige Wohnfläche binden, wenn sie statt eines Wohnraums im oberen Stockwerk gebaut wird. Daher sollten sich angehende Baufamilien gut überlegen, ob ein Galerie-Haus das richtige für sie ist. Bei vielen Betrachtern sorgt die Galerie für eine offene und großzügig anmutende Wohnatmosphäre, suggeriert einem Weite sowie Größe. Allerdings kann sie bei manchen Menschen auch das Gegenteil bewirken, da für sie hohe Räume, bei denen man vom Erdgeschoss bis unter den Dachfirst schauen kann, ungemütlich und verloren wirken.
Galerie aus energetischer Sicht
Sind die offenen Galerien nach außen hin großflächig verglast oder haben Dachfenster, kann sich hier im Sommer schneller die Wärme stauen als in geschlossenen Räumen. Auch die Gefahr von Zugluft entsteht hier schneller als bei vereinzelten und geschlossenen Räumen. Daher ist ein guter Sonnenschutz das A und O bei solchen Galerien. Zudem steigt im Winter die Heizungsluft schneller in die oberen Bereiche und dementsprechend kann es länger dauern, bis die unteren offenen Räume warm werden. Auf der anderen Seite bieten große Fensterflächen gerade an kühlen, aber sonnigen Tagen sehr gute Möglichkeiten, den Innenraum des Hauses ohne zusätzliche Heizenergie aufzuwärmen.