Ratgeber - Tipps zum Hausbau, 19.05.2023
Diese Förderung gibt es für den Hausbau
Bund und Länder bieten verschiedene Neubauförderungen. So profitieren Sie von einer Förderung für Ihren Hausbau.
Wer über einen Hausbau nachdenkt, sollte sich auch mit den Fördermöglichkeiten und den Voraussetzungen für eine Förderung beschäftigen. Denn nicht jede Baumaßnahme und jeder Bauherr werden gefördert. Aber wer aus Versehen den richtigen Zeitpunkt für den Förderantrag verpasst, verschenkt bares Geld. Prüfen Sie daher frühzeitig, ob Sie förderfähig sind und von einer Neubauförderung profitieren können und möchten.
Neue KfW-Förderung ab 1. März 2023
Sie möchten ein Haus bauen, aber blicken mit Sorge auf die Entwicklung der Bauzinsen? Seit dem 1. März 2023 unterstützt die staatliche KfW-Bank Bauherren mit zinsvergünstigten Darlehen des Förderprogramms „Klimafreundlicher Neubau – Wohngebäude (297, 298)“. Für die Förderung muss Ihr Hausbau nachhaltig und klimafreundlich sein. Beim Bau eines modernen Holz-Fertighauses können Sie die Fördervoraussetzungen gut einhalten. Viele namhafte Hersteller kümmern sich für Sie darum, die erforderlichen Nachweise zu erbringen.
Nach leerem Fördertop: Hausbau-Förderung ab Februar 2024
Nachdem die Fördermittel schon Mitte 2023 beinahe aufgebraucht waren, stockte der Bund den Fördertopf nochmal auf knapp zwei Milliarden Euro auf. Am 14. Dezember 2023 wurde die Förderung für klimafreundliche Neubauten dann über Nacht gestoppt, weil keine Mittel mehr zur Verfügung standen. Nach zähem Ringen um den Bundeshaushalt für 2024 wird die Förderung "Klimafreundlicher Neubau" im Februar 2024 wieder anlaufen: Ab dem 20. Februar können Bauherren ihren Förderantrag stellen und auf ein zinsvergünstigtes Darlehen für ihr klimaschonendes Holz-Fertighaus hoffen. Hier werden Sie über den genauen Zeitpunkt auf dem Laufenden gehalten.
Expertentipp: Hausbau-Förderung proaktiv beim Haushersteller ansprechen!
Der kürzeste Weg ins Fertighaus mit KfW-Förderung führt über die bundesweit 19 großen Musterhaus-Ausstellungen. Ganz gleich, ob Sie noch vom Eigenheim träumen oder Ihre Pläne schon konkreter sind: Fragen Sie die Fachberater in den Musterhäusern nach deren Erfahrungen und Möglichkeiten der Hausbau-Förderung. Eine gute Voraussetzung für förderfähiges Bauen schafft das QDF-Siegel der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau. Alle Hersteller der sechs FertighausWelten in Köln, Wuppertal, Hannover, Nürnberg, Günzburg und im Schwarzwald sind mit dem QDF-Siegel ausgezeichnet.
Bis zu 150.000 Euro Förderung für klimafreundlichen Neubau
Die besten Förderbedingungen bekommen Sie als privater Selbstnutzer eines klimafreundlichen Neubaus, also zum Beispiel als Bauherr eines geförderten Einfamilienhauses für sich und Ihre Familie. Die mögliche Kreditsumme beträgt bis zu 150.000 Euro je Wohnung bei effektivem Jahreszins ab 0,01 Prozent für ein Annuitätendarlehen mit vier- bis zehnjähriger Laufzeit. Beim Annuitätendarlehen zahlen Sie nach einer tilgungsfreien Anlaufzeit monatlich gleichbleibende Raten, die sich aus Zinsen und Tilgung zusammensetzen. Bis zu 35 Jahre Laufzeit und zehn Jahre Zinsbindung sind möglich. Ebenso ein endfälliges Darlehen über 4 bis 10 Jahre, bei dem Sie zunächst nur die Zinsen und am Ende den kompletten Kreditbetrag zurückzahlen.
Was ist ein klimafreundlicher und förderfähiger Neubau?
Die KfW-Bank unterscheidet zwei Förderstufen für den klimafreundlichen Neubau. Beide haben das Ziel, den Gebäudesektor zukunftsfit zu machen. Daher fördert der Staat nicht jeden Neubau, sondern nur solche Gebäude, die überdurchschnittliche Anforderungen an den Klimaschutz erfüllen. Die Nachweise sind durch Experten in den Bereichen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu erbringen. Viele Fertighaushersteller stehen mit den Experten im Austausch und vereinfachen so die Nachweisführung für den Bauherrn.
Klimafreundliche Wohngebäude nach Definition des Bundes müssen:
1. ein „Effizienzhaus 40“ sein,
2. in ihrem gesamten Lebenszyklus so wenig CO2 ausstoßen, dass sie die Anforderungen an Treibhausgasemissionen des QNG-PLUS-Siegels (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude Plus) erfüllen,
3. zukunftssicher ohne Öl, Gas oder Biomasse beheizt werden.
Höchste Förderstufe: Klimafreundliches Wohngebäude mit QNG
Während die Basisstufe für klimafreundliche Wohngebäude mit bis zu 100.000 Euro zinsvergünstigtem Darlehen je Wohneinheit unterstützt wird, gibt es bei der höchsten Förderstufe mit QNG bis zu 150.000 Euro. Die in der Basisstufe beschriebenen Vorgaben bleiben bestehen. Allerdings müssen neben den Anforderungen an die Treibhausgasemissionen (Punkt 2) auch alle weiteren Kriterien von QNG-PLUS oder QNG-PREMIUM erfüllt und durch ein entsprechendes Nachhaltigkeitszertifikat bestätigt werden.
Wichtig: Stellen Sie Ihren Förderantrag frühzeitig, bestenfalls vor Abschluss von Liefer- und Leistungsverträgen mit Ihrem Haushersteller. Sprechen Sie das Thema Förderung frühzeitig bei Ihrem Haushersteller und Ihrem Finanzierungspartner an. Klären Sie mit beiden den besten Zeitpunkt für die Antragstellung über Ihren Finanzierungspartner. Dieser hilft Ihnen beim Antrag und kennt Ihre genauen Förderbedingungen.
Neubauförderung für Familien ab 1. Juni 2023
Über das Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) hinaus, gibt es vom Staat seit Mitte 2023 über die KfW-Bank auch eine neue Hausbau-Förderung für Familien mit geringen und mittleren Einkommen. Ziel ist dieses neuen „Baukindergelds“ ist es, Familien in Schwellenhaushalten den Weg in die eigenen vier Wände zu ermöglichen, damit sie sichere Vermögenswerte aufbauen können. Das maximal zu versteuernde Haushaltseinkommen darf dabei 90.000 Euro pro Familie mit mindestens einem minderjährigen Kind nicht überschreiten. Für jedes weitere Kind erhöht sich das maximale Haushaltseinkommen um 10.000 Euro. Das geförderte Wohneigentum muss hohen energetischen Anforderungen entsprechen und mindestens zehn Jahre als Wohnraum genutzt werden – davon mindestens fünf Jahre von der oder dem Geförderten selbst. Die Familien dürfen zum Zeitpunkt der Antragstellung kein weiteres Wohneigentum besitzen und kein Familienmitglied darf in der Vergangenheit eine anderweitige Bundesförderung zur Wohneigentumsbildung erhalten haben. Förderinstrument ist auch hier ein KfW-Kredit mit Zinsverbilligung, den es je nach Basis- oder Nachhaltigkeitsstufe sowie nach Familiengröße mit Darlehensverträgen zwischen 170.000 und 270.000 Euro gibt. Genauere Informationen des Bauministeriums, etwa über den Umfang und die Höhe der Zinsverbilligung, gibt es auf der Webseite der KfW.
Heizungsförderung 2024 und Unterstützung für die PV-Anlage
Die KfW-Bank vergibt außerdem Förderkredite für klimafreundliche Haustechnik wie Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher. Wir empfehlen Ihnen die Bedingungen derartiger Förderungen genau zu prüfen: Gibt es deutlich attraktivere Zinsen hierfür als zum Beispiel bei Ihrer Hausbank für ein zweckungebundenes Darlehen? Oder kann Ihnen Ihr langjähriger Finanzberater womöglich ganz ähnliche Konditionen anbieten? Halten Sie auch die neue Heizungsförderung 2024 im Blick, die voraussichtlich ab dem 27. Februar 2024 beantragt werden kann. Womöglich können nicht nur Sanierer, sondern auch Bauherren davon profitieren.
Hausbauförderung von Bundesland und Kommune
Ebenfalls informieren sollten Sie sich zu Fördermöglichkeiten Ihres Hausbaus im jeweiligen Bundesland und in Ihrer Kommune. Beispielsweise gibt es in Nordrhein-Westfalen eine öffentliche Wohnraumförderung von der NRW-Bank. In anderen Ländern handhaben es die Landesbanken sicher ähnlich. Manche Länder und Kommunen fördern auch Einzelmaßnahmen wie etwa die Hausausstattung mit einer PV-Anlage oder einer Wallbox für das Elektroauto. Zudem gibt es erste Finanzinstitute, die Zinsnachlässe für nachhaltiges Bauen geben. Mit einem Holz-Fertighaus sind Sie gut aufgestellt, denn es bietet mehrere Fördermöglichkeiten sowie einen persönlichen Ansprechpartner, der Sie bei allen Fragen zum Thema Förderung gerne unterstützt.
Denken Sie an die Zukunft! Ein klimafreundliches und förderfähiges Eigenheim bietet Ihnen und Ihren Nachkommen Zukunftssicherheit. Sollten sich Ihre Kinder eines Tages selbst Wohneigentum anschaffen wollen, kann ein Bausparvertrag eine zinssichere Planungsgrundlage samt Startkapital schaffen. Gleiches gilt für eine mögliche Anschlussfinanzierung Ihres eigenen Bauvorhabens: Jetzt in einem Bausparvertrag anzusparen, kann unter Umständen eine sinnvolle Komponente in Ihrer Hausfinanzierung sein. Lassen Sie sich hierzu beraten!