Bautrends - Moderne Hausbau-Lösungen, 14.11.2022
Das Haus aufstocken – das etwas andere Bauen
Ein Haus in Holzbauweise aufstocken bringt viele Vorteile mit sich, die dem Bauherrn einen klaren Mehrwert bieten.
In Zeiten von Wohnraumverknappung in den Städten und fehlendem oder immer teurer werdendem Bauland im urbanen Raum müssen zwingend Lösungen für die Bevölkerung her. Dabei gibt es nicht nur Ansätze aus der Politik, wie die Mietpreisbremse oder das Baukindergeld. Auch Wohnbaugesellschaften und Bauunternehmen sind nun gefordert, ausreichend Wohnraum in der Stadt zu schaffen. Zudem gibt es auch technische Lösungen wie das Bauen in zweiter Reihe oder die Aufstockung von Häusern. Gerade ein Haus aufstocken bietet Vorteile, die für den Bauentscheider bestechend simpel sind.
Vorteile der Hausaufstockung
Ein ganz klarer Vorteil der Hausaufstockung hat, so einfach es klingt, mit dem Standort zu tun. Da eine komplette Infrastruktur unterhalb des Bestandsgebäudes vorhanden ist, kommen keine Erschließungskosten auf den Bauherrn zu. Es müssen lediglich die Anschlüsse für Ab- und Zuwasser sowie Strom und Heizung zusammengeführt werden. Tiefbau- und Erdarbeiten entfallen komplett. Zudem wird kein neues Fundament benötigt. Auch horrende Grundstückskosten entfallen, da die Fläche bereits gekauft wurde. Sollte das Bestandsgebäude unter Umständen Dichtigkeitsprobleme am Dach haben, können diese beim Haus aufstocken gleich mitbeseitigt werden.
Kurze Bauzeit beim Haus aufstocken
Grundsätzlich ist die Aufstockung des Hauses oftmals schneller umgesetzt, als ein Anbau am Haus, da weder eine Bodenplatte noch ein Keller benötigt wird. Wird die Aufstocken des Hauses mit Tafelbauwänden aus Holz ausgeführt, kann das ganze Projekt noch schneller verwirklicht werden. Die Bauarbeiten am Bestandsgebäude starten erst, wenn die Wände-, Decken- und Dachelemente im Werk industriell vorgefertigt wurden. Das reduziert zudem die Umbaumaßnahmen auf ein Minimum. Ein verkürzter Zeitraum gilt selbstverständlich auch für den Rückbau: Sollte die Hausaufstockung als temporäre Lösung errichtet werden, kann diese nach Ende der Nutzungsdauer in kürzester Zeit wieder demontiert werden.
Haus mit Holz aufstocken
Heutzutage wird beim Bauen viel ganzheitlicher Gedacht, als in den vergangenen 50 Jahren. Es sollen nicht nur hochwertige Materialien verbaut werden, sondern die Ökologie der Baustoffe sollte durch Umweltfreundlich- und Nachhaltigkeit belegbar sein. Der Baustoff soll möglichst aus der näheren Umgebung stammen, eine niedrige CO²-Bilanz besitzen und keine Nebenwirkungen auf die Bewohner haben. All das kann der Bau- und Werkstoff Holz bieten und ist obendrein noch ein nachwachsender Rohstoff. Außerdem wird dank einer Aufstockung des Hauses keine Fläche versiegelt und ein Stück Natur bleibt weiterhin vorhanden.
Der Baustoff Holz eignet sich hervorragend um das Haus aufzustocken, da die leichte Konstruktion kaum Einfluss auf die Statik des Bestandsgebäudes nimmt. Im Gegensatz hierzu stehen mineralische Aufstockungen: Diese bringen von Haus aus ein viel höheres Gewicht mit sich, sodass meistens zusätzliche Verstärkungen zur Ertüchtigung des bestehenden Gebäudes notwendig sind. Damit sind Mehrkosten verbunden, die sich beim Baustoff Holz einsparen lassen. Unter Umständen führt das auch zu einer Veränderung der Außenwand, die Sie als Besitzer des Bestandsgebäudes nicht akzeptieren möchten. Außerdem können dank industrieller Vorfertigung die einzelnen Elemente in Holzbauweise auf Herz und Nieren geprüft und damit eine gleichbleibende Qualität garantiert werden. Einflüsse durch Wind und Wetter – die der konventionelle Bau zu spüren bekommt – sind beim Holz-Fertigbau ausgeschlossen.
Entdecken Sie das Fertighaus, das zu Ihnen passt
Ausbauhäuser: Preise zwischen 100.000 und 350.000 Euro
Welche Gebäude können aufgestockt werden?
Grundsätzlich kann jedes Haus aufgestockt werden – egal, ob Ein- oder Mehrfamilienhaus oder ein Objektbau. In erster Linie muss der Eigentümer des Bestandsgebäudes einverstanden sein. Sollte er auch der Bauherr sein, haben sich eventuelle Vereinbarungen sowieso erübrigt. Anschließend werden die Statik sowie das Thema Brand- und Schallschutz genauestens analysiert. Ergeben sich hierbei keine Probleme, muss nur noch das Bauamt seinen Stempel unter den Bauantrag setzen. Hierbei ist es ratsam, im Kontakt mit einem Architekten zu stehen, der dank seiner Erfahrung die Baugenehmigung viel schneller erwirken kann. Bestandsgebäude mit einem Flachdach haben bei der Aufstockung des Hauses einen entscheidenden Vorteil, da keine aufwändigen Vorarbeiten erfolgen müssen, wie dies beim „Steildach“ der Fall ist.
Die ökologische Komponente
Heutzutage wird beim Bauen viel ganzheitlicher gedacht, als in den vergangenen 50 Jahren. Es sollen nicht nur hochwertige Materialien verbaut werden, sondern die Ökologie der Baustoffe sollte durch Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit belegbar sein. Der Baustoff soll möglichst aus der näheren Umgebung stammen, eine niedrige CO²-Bilanz besitzen und keine Nebenwirkungen auf die Bewohner haben. All das kann der Bau- und Werkstoff Holz bieten und ist obendrein noch ein nachwachsender Rohstoff. Außerdem wird beim Haus austocken keine Fläche versiegelt und ein Stück Natur bleibt weiterhin vorhanden.
Holzbau in der Stadt – Ein sinnvoller Ansatz
Seit geraumer Zeit findet der Holzbau in der Stadt immer größeren Zuspruch, da er für Aufstockungen, die Nachverdichtung oder als Hochhaus viele Vorteile mit sich bringt.
Die Gründe hierfür liegen klar auf der Hand:
- kurze Montagezeit
- hohe Qualität dank Vorfertigung
- die ökologische Bauweise
Vorteile des Holzbaus in der Stadt:
- Möglichkeit mit Holz höher zu bauen, dank Novellierungen einiger Landesbauordnungen (LBO)
- mehrgeschossiger Holzbau
- ein Hausbau in zweiter Reihe
- Aufstockungen von Bestandsgebäuden
Die natürliche Bauweise kann gegenüber konventionellen Bauweisen klar punkten.
Einzug des Holzbaus in die Stadt
Laut aktuellen Studien mangelt es in Deutschland flächendeckend an Wohnraum – vor allem im städtischen Raum und in den umliegenden Speckgürteln. Zudem geben Gemeinden und Kommunen immer weniger Bauflächen frei. Gerade in den Städten finden sich nur noch ganz vereinzelt unbebaute Grünflächen, die, wenn überhaupt, meist zu horrenden Preisen angeboten werden. Außerdem steigen die Preise für erschlossenes Bauland immer weiter an, was für manche Bauherren den Traum vom Eigenheim zusätzlich erschwert.
Nachverdichtung im urbanen Raum
Ein möglicher Lösungsansatz ist die Nachverdichtung im urbanen Raum. Dabei entfallen die Erschließungskosten und die Restgrundstücke können mit wenig Aufwand für Gebäude nutzbar gemacht werden. Aufstockung und das Bauen in zweiter Reihe sind Lösungen, die sich mit dem Holzbau in der Stadt einfach umsetzen lassen. Dadurch besteht die Möglichkeit, ein Mehrfamilienhaus im urbanen Raum zu realisieren. Dank der schnellen Bauweise gibt es rund um die Baustelle auch keine mehrmonatige Lärmbelästigung. Und was die Anwohner ebenfalls freut: Etwaige Einschränkungen durch Baufahrzeuge können auf eine kurze Zeit minimiert werden.
Finden Sie das Fertighaus, das zu Ihnen passt
Schlüsselfertige Häuser: Preise zwischen 250.000 und 500.000 Euro
Das Haus aufstocken in Fertigbauweise
Gerade die leichte Bauweise von Holzgebäuden ist einer der Hauptgründe, weshalb der natürliche und nachwachsende Baustoff sich ideal zum Aufstocken ein Bestandsgebäude eignet. Dies trifft auch auf ein Mehrfamilienhaus in Holzbauweise zu. Die mineralischen Bestandsgebäude sind im Regelfall auf eine bestimmte Statik hin ausgerichtet und damit ist der Spielraum an Zusatzlasten durch Aufbauten begrenzt. Der Holzbau als Leichtgewicht kann mehr Wohnraum oder Arbeitsfläche in den Städten schaffen, bis die maximale Last erreicht ist. Schwere Baustoffe wie Stahl und Beton kommen dabei schneller an ihre Grenzen. Zudem können die industriell vorgefertigten Wand-, Decken- und Dachelemente in kürzerer Zeit aufgestellt und montiert werden. Das spart massiv Bauzeit ein, während das Bestandsgebäude nur minimal durch die Bauarbeiten beeinträchtigt wird.
Holzbau in zweiter Reihe
Manche Grundstücke besitzen in der zweiten Reihe noch ungenutzte oder brachliegende Flächen, die sich mit Wohn- oder Objektbauten verdichten lassen. Allerdings sind die Zugänge zu jenen Flächen meist nur eingeschränkt nutzbar und große Baumaschinen oder Lastkraftwagen finden hier kaum ein Durchkommen. Auch beim Bauen im Bestand ist die Vorfertigung des Holzbaus der Schlüssel, um die Bauflächen in der Stadt zu verdichten. Die fertigen Bauelemente können mittels Kranwagen über die Bestandsgebäude gehievt und direkt montiert werden. Bereits im Vorfeld sind nur einfache Erdarbeiten nötig, da die Bodenplatte schnell gegossen werden kann und keine aufwändigen Fundamente nötig sind. Die Erschließungskosten halten sich auch im Rahmen, da die komplette Infrastruktur vorhanden ist und lediglich der Neubau Kanäle, Leitungen oder Rohre benötigt.
Modulbauweise erspart Bauzeit
Die einzige Bauweise, die den vorgefertigten Holzbau bei der Montagezeit auf der Baustelle übertrifft, ist die Modulbauweise. Wie der Name schon sagt, werden in der Werkshalle des Herstellers die kompletten Module gefertigt und auf die Baustelle gebracht. Dort müssen diese dann nur noch verankert und die Anschlüsse für Strom und Wasser gelegt werden. Die Modulbauweise wird sowohl für die Aufstockung als auch für das Bauen in zweiter Reihe eingesetzt. Vor allem für ein Mehrfamilienhaus kommt die Modulbauweise durchaus in Frage. Das liegt in erster Linie am Bauentscheider, welche Holzbauweise für die Stadt präferiert wird. Zudem hat die Modulbauweise den Vorteil, dass der Rückbau ebenso schnell vonstattengehen kann, wie die Montage. Gerade für die temporäre Nutzung eignet sich dafür die Holz-Bauweise besonders.
Der mehrgeschossige Holzbau
Der mehrgeschossige Holzbau ist besonders in der Stadt und bei Mehrfamilienhäusern gefragt, da Baugrundstücke rar und teuer sind. Durch die immer höheren Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) ist die konventionelle Bauweise zunehmend auf immer dickere Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) angewiesen. Da Holz aber von Haus aus ein schlechter Wärmeleiter ist, benötigen die Holzwände geringere Querschnitte und damit kann teures Bauland eingespart oder mehr Nutzfläche generiert werden. Aber auch der Faktor Ökologie wird für immer mehr Unternehmen wie auch Investoren ein wichtiger Bestandteil der Firmenphilosophie. In einigen europäischen Städten ist ein regelrechter Wettlauf in Gang gekommen, welche Stadt das höchste Holzhaus besitzt. Im norwegischen Bergen steht aktuell ein 14 geschossiger Holzbau. Im schwäbischen Aalen findet sich mit sieben Geschossen das höchste Holzgebäude Deutschlands. Auch für Hamburg oder Heilbronn liegen bereits Pläne vor, den Holzbau in die Stadt zu holen. Mitten in Wien, im Stadtteil Aspern, entsteht derzeit ein 24-geschossiger Holzbau in der Stadt, welcher mit Fertigstellung das höchste Holzgebäude in Europa wird. Aber auch in Japan liegen bereits Pläne für einen 70-geschossigen, ökologischen Holzbau vor.