Bautrends - Moderne Hausbau-Lösungen, 08.11.2022
Amerikanische Häuser auch hierzulande planen
Wer in Deutschland ein Stück Amerika erleben möchte, kann sich sein Eigenheim im amerikanischen Baustil planen und in deutscher Qualität bauen lassen.
Der amerikanische Traum in den eigenen vier Wänden
Vom amerikanischen Traum schwärmen viele, doch über den großen Teich ziehen möchten nur die wenigsten. Allerdings müssen Sie nicht das Land verlassen, um sich ein Stück des Lifestyles nach Hause zu holen. Amerikanische Häuser mit Veranda, Sprossenfenster und vielen Gauben auf dem Dach sowie Erkern an der Fassade lassen sich auch in Deutschland realisieren. Einige Haushersteller haben sich genau auf diese Marktnische spezialisiert. Deren amerikanische Häuser sind "Made in Germany" und erfüllen strenge Qualitäts- und Energiestandards, die das Eigenheim überdurchschnittlich effizient sowie hochwertig und komfortabel bewohnbar machen. Alles rund ums Bauen eines amerikanischen Hauses und was Sie wissen sollten, lesen Sie in den folgenden Abschnitten.
Allgemeines zu amerikanischen Häusern
Grundsätzlich gibt es nicht den einen Baustil bei amerikanischen Häusern. Jeder US-Bundesstaat bzw. jede Region hat ihre eigenen Baudetails hervorgebracht. Schließlich sind die Klimazonen in den USA von der West- bis zur Ostküste bzw. von Kanada bis nach Mexiko so vielseitig, dass sich unterschiedliche Besonderheiten entwickelt haben. Das Blockhaus unterscheidet sich etwa vom klassischen Holzrahmenbau (Timberframe) bereits vom Aussehen. Die Bauart des Holzrahmenbaus brachten damals deutsche Auswanderer mit. Sie basiert auf der traditionellen Fachwerkkonstruktion. Anders als in Deutschland haben amerikanische Häuser meist keinen Keller und statt einer flächig abschließenden und tragenden Bodenplatte kommen oft Punkt- oder Streifenfundamente zum Einsatz. Deutsche Baufamilien, die ein amerikanisches Haus bauen möchten, entscheiden sich meist für einen Mix aus amerikanischem Design und deutscher Tradition mit Keller und insgesamt hoher Ausführungsqualität und Stabilität.
Entdecken Sie das Fertighaus, das zu Ihnen passt
Ausbauhäuser: Preise zwischen 100.000 und 350.000 Euro
Stile amerikanischer Häuser im Überblick
Viktorianischer-Stil
Diese amerikanischen Häuser besitzen eine aufwändige Balkonkonstruktion sowie unzählige Erker und Türmchen. Der Stil ist auch erkennbar an den dekorativen Elementen wie den Ornamenten.
In den USA gibt es verschiedene Stile der viktorianischen Architektur:
- Carpenter-Gothic-Stil
- Italianate-Stil
- Stick-Stil
Townhouse-Style
Diese klassische Bauart amerikanischer Häuser findet sich vermehrt in den Städten. Die Häuser haben einen schmalen Grundriss und mehrere Etagen. Sie sind hoch, denn es gibt immer mehrere Etagen übereinander. Dabei gibt es wenig Deko an der Fassade. Jedes Haus hat einen eigenen Eingang und einen kleinen Treppenaufgang. Aus der Entfernung sehen diese amerikanischen Häuser so aus, als seien sie wie ein Reihenhaus unmittelbar miteinander verbunden, wodurch sie zu einem gleichmäßigen Straßenbild beitragen.
Südstaaten-Villa
Sie wollen ein amerikanisches Haus bauen, nach Vorbild einer Südstaaten-Villa? Diese Häuser wirken wie ein herrschaftlicher Wohnsitz. Sie sind zu erkennen am großen Dachvorsprung, dem umlaufendem Balkon und der großen Veranda. Der Eingang wird oft durch Steinsäulen mit Vordach geprägt. Meist stammen die Häuser von Großgrund- oder Plantagenbesitzern. Die Villen besitzen mehrere Etagen und sind bereits von Weitem durch ihre Steinsäulen zu erkennen.
Colonial-House
Die Kolonialarchitektur wurde geprägt von verschiedenen Kolonialmächten und Einwanderungsgruppen und hat dementsprechend verschiedene regionale Unterstile. Meist haben diese amerikanischen Häuser einen rechteckigen Grundriss, mindestens zwei Stockwerke und ein spitzes Giebeldach. Auch Regierungsgebäude und Kirchen in Nordamerika weisen diesen Kolonialstil amerikanischer Häuser auf.
Cape-Cod-House
Der Architekturstil wurde von britischen Kolonisten nach Amerika gebracht. Heute sind so gebaute amerikanische Häuser vor allem auf dem Land zu finden. Das Gebäude ist ein breites, ein- bis maximal zweistöckiges Gebäude mit einem steilen Satteldach sowie einem Schornstein aus Stein. Der Stil zeichnet sich aus durch ein einfaches symmetrisches Design und sehr wenige Verzierungen. Die Größe der Häuser macht sie perfekt für junge Familien.
Bungalow
Sie möchten einen amerikanischen Bungalow bauen? In Amerika ist dieser Baustil am weitesten verbreitet. Er zeichnet sich typischerweise aus durch ein einzelnes Stockwerk, den häufig quadratischen Grundriss, eine angebaute Garage rechts von der Haustür und das flache Dach sowie viel Platz ums Haus. Diese amerikanischen Häuser sind ebenerdig, schlicht und vergleichsweise günstig. Sie ermöglichen barrierefreies Wohnen auf einer Etage - kein Wunder also, dass der klassische Bungalow auch in Deutschland sehr beliebt ist.
Finden Sie das Fertighaus, das zu Ihnen passt
Schlüsselfertige Häuser: Preise zwischen 250.000 und 500.000 Euro
Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Häusern
Das Bauen eines amerikanischen Hauses läuft heute noch sehr ähnlich wie früher ab. Zuerst wird die last-tragende Konstruktion meist auf Streifen- oder Punktfundamenten errichtet. Anschließend findet die Auskleidung der Wände statt, die dem Fachwerkbau ähnelt. Bei amerikanischen Häusern "Made in Germany" werden die einzelnen Bauelemente bereits im Werk so weit wie es geht vorgefertigt und komplett auf die Baustelle gebracht, wo sie aufgestellt und mit dem Fundament verbunden werden. Diese Bauteile stammen aus deutscher Industrieproduktion. Sie verringern den Arbeitsaufwand auf der Baustelle und damit die Bauzeit erheblich. Dafür erhöhen sie die Präzision und Qualität der Arbeiten.
Der Grundriss amerikanischer Häuser
Amerikanische Häuser unterscheiden sich in ihrem Grundriss von den europäischen, da meist viele Einbauschränke vorhanden sind, die als Garderobe, Kleiderschrank, Stau- oder Vorratsraum genutzt werden. Gerade der begehbare Kleiderschrank ist weiter verbreitet und gehört mit in die Hausplanung. Daher müssen bei den Grund-Quadratmeterzahlen eines amerikanischen Hauses einige Quadratmeter für die Stauräume abgezogen werden, um auf die reine Wohnfläche zu kommen.
Zudem haben amerikanische Häuser häufig für jedes Schlafzimmer ein eigenes Badezimmer. Der Wohn- und Küchenbereich wird in seiner Gestaltung meist offen gehalten. Auch der Kamin gehört zum Ausstattungsgegenstand in einem amerikanischen Wohnzimmer und ist oft die einzige Heizvariante im Haus.
Außengestaltung von amerikanischen Häusern
Das charakteristische Bild von amerikanischen Häusern ist die große, oft umlaufende Veranda mit Schaukelstuhl oder Hollywoodschaukel. Daher besitzen die Häuser immer ein größeres Vordach, das durch Säulen die Überdachung abstützt. Die Dacheindeckung besteht aus Dachschindeln aus Bitumen, die leichter und preiswerter als Dachziegel sind. Allerdings können die Baubehörden hierzulande ihre Zustimmung bei der Baugenehmigung verweigern, daher müssen Sie oftmals auf hier übliche Dachziegel zurückgreifen. Die Schindeln sind jedoch ohnehin nicht auf Dauer angelegt und oft der Schwachpunkt amerikanischer Häuser. Deshalb ist es ratsam, sich im Vorfeld mit den zuständigen Behörden abzusprechen. Traditionell gehört zum amerikanischen Haus auch eine Garage, die als Doppel- oder Einzelgarage ans Haus angebaut wird oder freisteht. Hier sollte auch mit dem zuständigen Bauamt gesprochen werden, wie die Umsetzung aussehen darf.
Farbgestaltung an der Außenfassade von amerikanischen Häusern
Bei der Farbgestaltung von amerikanischen Häusern werden gerne harmonierende Töne miteinander kombiniert. Meist weist die Fassade einen bläulichen, gräulichen oder weißen Farbton auf. Giebelbalken, Fenster und Säulen bzw. Dachgesims sind weiß gestrichen, um die baulichen Besonderheiten richtig in Szene zu setzen. Fensterläden und Türen besitzen entweder einen Holzfarbton oder sind ebenfalls weiß lackiert. Oftmals sind die Haustüren als Kassettentüren gefertigt, was die Detailverliebtheit der US-Bürger weiter unterstreicht. Im Gegensatz zum bekannten Schwedenhaus, weist die Verschalung bei amerikanischen Häusern vorwiegend schmale, horizontal ausgerichtete Bretter auf, statt der breiten, vertikal montierten Verschalung in Skandinavien.
Der Innenausbau von amerikanischen Häusern
Beim Innenausbau haben amerikanische Häuser ebenfalls eine klare Linie. Dies wird durch einen Begriff geprägt: „Open-Space“, mit viel Licht, Luft und Platz. Die Privatsphäre reduziert sich meist nur auf das Bade- sowie Schlafzimmer, während alles andere offen gehalten ist. Auch der Grad an Details zeigt sich durch fest eingebaute Sitzbänke in den Erkern oder an den Fenstern. Die hoch schiebbaren Fenster mit Sprossen sind typisch für amerikanische Häuser. Sie besitzen keine Kippfunktion wie bei uns. Standardmäßig wird in den USA nur wenig Dämmung in den Wänden verbaut - in Deutschland sind Bauherren in der Pflicht, mehr und strengere energetische Anforderungen mit ihrem Neubau zu erfüllen.