Ratgeber - Tipps zum Hausbau, 21.06.2023
So schützen Sie Ihr Haus gegen Blitzeinschlag
Blitz- und Überspannungsschutz sorgen dafür, dass wir in unserem Zuhause sicher sind und wichtige Technik nicht kaputt geht.
Das Klima verändert sich und Wetterextreme nehmen zu. Ein Phänomen, das besonders während der langen Hitzephase im Sommer 2018 für jeden spürbar war. Zugleich sind schwere Gewitter ein häufiger Begleiter dieser heißen Tage: Es blitzt und kracht vielerorts. Und mit den Gewittern kommt auch die Gefahr von Blitzeinschlägen, Bränden oder kaputten Elektrogeräten. Szenarien, die sich niemand vorstellen will – auch weil sie dank Blitz- und Überspannungsschutz einfach zu verhindern sind. Erfahren Sie hier, was Blitz- und Überspannungsschutz genau bedeutet. Ein vollständiges Blitzschutzsystem besteht grundsätzlich aus den beiden Komponenten: Äußerer Blitzschutz und Überspannungsschutz.
Blitzschutz: Die schützende Hülle um das Haus
Der sogenannte äußere Blitzschutz verhindert einen Brand und schützt Menschen im Haus wie auch das Gebäude selbst. Er fängt den Blitz mit einer Fangeinrichtung ein, leitet ihn sicher ab und verteilt ihn über die Erdungsanlage ins Erdreich. Damit bildet er eine schützende Hülle um das Zuhause.
Ein Blitzschutzsystem besteht dabei aus mehreren Einzelkomponenten, die von einem Blitzschutzfachbetrieb individuell auf die Wohn- und Gebäudesituation abgestimmt werden. Wesentliche Elemente sind dabei: Fangeinrichtungen mit Ableitungen, eine voll funktionsfähige Erdungsanlage sowie ein sog. Blitzschutz-Potentialausgleich.
Tipp zum Blitzschutz:
Auch wenn Sie bei einem Neubau erstmal keinen äußeren Blitzschutz vorsehen, ist es sinnvoll bereits während der Rohbauphase an den Gebäudeecken sog. Erdanschlusspunkte für den äußeren Blitzschutz zu berücksichtigen. So halten Sie die Option einer Blitzschutzanlage jederzeit offen und ermöglichen eine einfache und kostengünstige Nachrüstung. Dies erspart Ihnen einen hohen nachträglichen Aufwand und damit bares Geld.
Überspannungsschutz: Das sichere Schild im Haus
Im Inneren des Wohnhauses schafft der Überspannungsschutz Sicherheit. Über die Stromversorgung, Telekommunikations- und Datenleitungen gelangen sog. Überspannungen ins Wohnhaus und verursachen enorme Schäden an sensiblen Geräten. Neben ärgerlichen Ausfällen und teurem Ersatz können Überspannungen auch Brände durch geschädigte sowie elektrische und elektronische Komponenten verursachen.
Wie kommt es eigentlich zu Überspannungsschäden?
In den meisten Fällen werden sie durch Blitzeinschläge in der näheren Umgebung, wie z. B. in Laternenmasten oder Stromleitungen verursacht. Selbst in 2 km Entfernung kann ein Einschlag noch Schäden an elektrischen Geräten hervorrufen. Ein Riesenproblem! Besonders im intelligenten Zuhause mit seinen vielen vernetzten und empfindlichen Komponenten. Das kann schnell richtig teuer werden.
Und dabei sind die Kosten ja nur die eine Seite. Was, wenn der Computer beschädigt wird und damit Ihre Fotos, Videos und alle wichtigen Daten verloren sind? Wenn die Heizung im Winter ausfällt? Wenn der gesamte Inhalt der Gefriertruhe nicht mehr brauchbar ist? Wenn unerwünschte Besucher ins Haus kommen? Oder Sie keinen Notruf absetzen können?
Und so funktioniert Überspannungsschutz richtig:
Hohe Spannungsimpulse werden stufenweise auf ein verträgliches Maß für Ihre Elektrogeräte reduziert. Wichtig ist deshalb die Koordination und fachgerechte Auswahl der Schutzgeräte. Fragen Sie Ihren Elektrofachbetrieb. Eine einfache Steckdosenleiste aus dem Baumarkt reicht als alleinige Schutzmaßnahme deshalb oftmals nicht aus. Zudem ist der alt gediente Rat »bei Gewitter Stecker ziehen« für den heutigen Komfort-Anspruch keine Option mehr und bei vernetzter Technik im intelligenten Zuhause erst gar nicht mehr möglich.
Schaffen Sie Sicherheit für Ihr Zuhause und lassen Sie von Ihrer Elektrofachkraft mögliche Eintrittswege von Überspannungen absichern:
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