Ratgeber - Tipps zum Hausbau, 02.08.2023
Fertighaus mit Dachterrasse
Bei der Planung des Traumhauses kann man sich den exklusiven Ausblick einfach dazu kaufen – mit einem Fertighaus samt Dachterrasse. Zusätzlich bietet es auch mehr Wohnqualität für die Bewohner.
Nachts ungestört von Lichtsmog den Sternenhimmel betrachten oder tagsüber weit in die Landschaft blicken und dabei seine Gedanken schweifen lassen: Das muss nicht nur Häusern mit Hanglage oder großen Dachfenstern vorbehalten sein. Gerade ein Fertighaus mit Dachterrasse kann solch einen extravaganten Charme versprühen und zugleich viel Wohnqualität für die Baufamilie bieten. Das gilt selbstverständlich auch für Häuser auf ebenerdigen Grundstücken. Besonders in den Sommermonaten können die Bewohner ein ungestörtes Sonnenbad nehmen oder einen gemütlichen Abend mit Sonnenuntergang erleben. Egal, ob als kubische beziehungsweise geradlinige Dachterrasse im Loftstil oder als typische mediterrane Dachterrasse, wie sie in Südeuropa zu finden ist: Alle diese Dachterrassen werden von angehenden Baufamilien angefragt.
Dachterrasse oder Gartenterrasse – Vor- und Nachteile
Wer als angehende Baufamilie auf seinem Grundstück auch einen Gartenzugang hat, kann sich überlegen, ob es eher eine Dach- oder Gartenterrasse haben möchte. Hierbei sollten folgende Argumente mit bedacht werden:
Vorteile der Dachterrasse:
- Meist mehr Sonnenstunden
- Mehr Sichtschutz vor fremden Blicken
- Extra-Außenfläche, zusätzlich zum Garten
Nachteile der Dachterrasse:
- Die Dachterrasse braucht immer eine Baugenehmigung (Statik)
- meist keine Barrierefreiheit
- Größe muss bei der Planung klar definiert sein und kann selten erweitert werden
Welche Dachform wird benötigt?
Grundsätzlich bieten Flachdächer mehr Möglichkeiten für eine Dachterrasse als andere Dachformen. Aber auch Fertighäuser mit Sattel- oder Pultdach können mit einer Dachterrasse gebaut beziehungsweise realisiert werden. Allerdings können Städte und Gemeinden sich auf Bauvorschriften berufen, denen die Häuslebauer nachkommen müssen. Doch hierbei können die Fachberater und Architekten der Fertighaushersteller auf die gesetzlichen Anforderungen sowie die Wünsche der Baufamilie eingehen und eine passende Lösung finden. Möglich machen dies die unterschiedlichen Holzbauweisen, die viel Flexibilität mit sich bringen. Sollte Sie sich erst nach der Fertigstellung des Fertighauses für eine Dachterrasse entscheiden, fallen zwar zusätzliche Kosten sowie ein Mehraufwand an, aber oftmals können die Erweiterungen einfacher realisiert werden, als bei anderen Bauweisen.
Wie groß sollte eine Dachterrasse sein?
Auch hier lässt sich keine pauschale Antwort geben, sondern richtet sich nach dem vorherrschenden Baurecht, technischer Umsetzbarkeit, benötigtem Platz sowie finanziellem Budget. Für Singles wie Paare reichen bereits 6 bis 10 Quadratmeter als Minimum und kann je nach Grundriss Platz für ein Paar Sonnenliegen und einen kleinen Tisch bieten. Wer seine Dachterrasse als Gartenersatz anlegt, sollte mit mindestens 15 Quadratmeter rechnen, sodass auch Platz für Blumenkübel sowie Gartenmöbel vorhanden ist.
Welche Seite eignet sich für eine Dachterrasse?
Diese Frage stellt sich meist nur angehenden Baufamilien, da hierbei noch Einfluss auf die Ausrichtung genommen werden kann. Dabei spielen neben dem Sonnenverlauf, der vorherrschenden Wetterseite, sowie die umliegende Nachbarschaft eine tragende Rolle. In den meisten Fällen hat eine Dachterrasse Süd bis West Ausrichtung, da hier die meiste Sonne oder Abendsonne genutzt werden kann. Zudem sollte mit bedachten werden, dass im Optimalfall eine ruhige Seite des Hauses genommen wird, um möglichst weit entfernt von Störungsquellen wie Straßenverkehr oder neugierige Passanten oder Nachbarn zu sein.
Welcher Boden für eine Dachterrasse?
Auf Dachterrassen kommen dieselben Bodenbeläge wie bei Balkonen oder Gartenterrassen zum Einsatz. Auch hier gilt – „erlaubt ist, was gefällt“ – sofern es technisch zugelassen ist. Preiswerteste Bodenbeläge sind Kies, Naturholz oder Pflastersteine. Wood Plastic Composite – kurz WPC, edle Fliesen oder gar ein Gründach gehören zu den kostenintensiveren Belägen. Neben den Materialpreisen kommen noch die Kosten für eine Abdichtung des Untergrunds oder eine Unterkonstruktion sowie der Stundenlohn der Verlege-Profis obenauf. Technisch versierte Häuslebauer können dies auch mit Handlangern umsetzten und so ein wenig die Kosten zu reduzieren.
Kosten für eine Dachterrasse
Je nach Größe und Aufwand der Dachterrasse, können die Kosten unterschiedlich hoch ausfallen. Bei Flachdächern sind diese meist überschaubarer als bei anderen Dachformen: Zudem sollten Sie sich auch den dadurch erreichbaren Mehrwert der Immobilie und die Vorteile für sich selbst vor Augen halten. Schließlich hat die Baufamilie auch langfristig etwas von dieser wertsteigernden Investition. Bestenfalls befindet sich die Dachterrasse auf der Südseite des Fertighauses und möglichst weit entfernt von Lärmquellen wie Straßen oder öffentlichem Leben. Auch die Gestaltung und Nutzung des Fertighauses mit integrierter Dachterrasse ist ein Faktor, der auf die Kosten Einfluss hat. Wer bereits bei der Planung an die exklusive Fläche mit Ausblick denkt, kann dem Bauvorhaben ganz entspannt entgegensehen. Bei einer nachträglich eingebauten Dachterrasse starten die Kosten bei rund 5.000 Euro, wobei nach oben hin keine Grenzen gesetzt sind. Benötigt der Ausbau einer Dachterrasse auch statische Veränderungen, fällt besonders groß aus oder Sonderausstattung wie ein Pool, sollte mit mindestes 20.000 Euro gerechnet werden.
Unser Tipp:
Manche Bundesländer bzw. Kommunen sowie die KfW-Bank bieten teilweise Fördermöglichkeiten bei einer Dachbegrünung, die als Bodenbelag genutzt werden kann. Näheres zum Thema finden Sie beim Bundesverband Gebäude Grün.