Inspiration - Hausbau-Ideen, 21.12.2022
Das Pultdach – mehr als ein halbes Satteldach
Neben Hallen und Garagen werden auch immer mehr Wohnhäuser mit Pultdach gebaut. Die Dachform bietet einige Vorteile, wie etwa einen Premiumplatz für die Photovoltaikanlage.
Seit den 1950er Jahren wird der Lehrertisch im Klassenzimmer als „Pult“ bezeichnet. Charakteristisch für ein Pult ist die schräge Tischfläche, wie sie zum Beispiel auch Rednerpulte aufweisen. Ebenfalls anzutreffen ist diese schräge Fläche bei einem Pultdach.
Das Pultdach setzt neue architektonische Akzente
Ein Pultdach ist ein Dach mit nur einer geneigten Dachfläche, dennoch hat es weitaus mehr zu bieten als ein halbes Satteldach. Die untere Kante des Pultdachs stellt die Dachtraufe, die obere Kante den Dachfirst dar. Früher wurde die Dachform hauptsächlich für Gewerbebauten wie Produktions- und Lagerhallen oder Garagen verwendet. Bei Wohngebäuden kam sie allenfalls für Anbauten oder Erker zum Einsatz. Das hat sich ab der Mitte des vergangenen Jahrhunderts geändert: Seitdem setzt das Pultdach auch als Hauptdach von Wohnhäusern neue architektonische Akzente.
Ein vollwertiges Dachgeschoss mit viel Tageslicht
Pultdächer haben meistens einen relativ flachen Neigungswinkel von bis zu 25 Grad. Dadurch kann der Wohnraum direkt unter dem Dach wie ein Vollgeschoss genutzt werden. Zugleich besitzt das Dachgeschoss sehr gute Lichtverhältnisse, da hier nicht nur schräge Dachfenster, sondern auch herkömmliche Fenster zum Einsatz kommen.
Manche Pultdachhäuser weisen eine steilere Dachneigung von bis zu 60 Grad auf. Ebenfalls ist es möglich, sein individuelles Zuhause mit zwei Pultdächern auszustatten. Diese weichen dann in ihrer First- und/oder Traufhöhe voneinander ab und besitzen wahlweise auch eine unterschiedliche Dachneigung.
Pultdächer – ideal für Solarthermie und Photovoltaik
Die meisten Baufamilien, die sich für ein modernes Holz-Fertighaus mit Pultdach entscheiden, zielen nicht nur auf ein optisch individuelles, sondern vor allem ein energetisch optimiertes Zuhause ab. Auf einem Pultdach bringen Solaranlagen zur Warmwasseraufbereitung (Solarthermie) und Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung einen sehr guten Ertrag. Die gesamte Dachfläche kann in Richtung Süden ausgerichtet werden, sodass alle Kollektoren viel Sonnenstrahlung aufnehmen können. Sogar im Winter kann die tiefstehende Sonne optimal genutzt werden.
Photovoltaikmodule können gleich in das Gebäude integriert werden und damit die Dachhaut bilden. Ansonsten kommen Dachziegel oder Schiefer sowie mitunter auch Dachpappe oder Blech als Oberflächenmaterial für das Pultdach in Frage. Übrigens sind Pultdächer aufgrund ihrer einfachen Konstruktion auch vergleichsweise kostengünstig zu realisieren. Zudem besitzen sie optimale Voraussetzungen für das Auffangen und Aufbereiten von Regenwasser.