Bautrends - Moderne Hausbau-Lösungen, 28.11.2022
Ökohaus bauen - das Fertighaus als umweltfreundliches Holzhaus
Holz ist das Baumaterial der Zukunft. Es ermöglicht die tollsten Baustile und sein Einsatz macht ein Fertighaus zum umweltfreundlichen Ökohaus.
Wer sich heute für ein Haus in Holzbauweise entscheidet, ist nicht gleich ein Umweltaktivist. Denn Holz ist das Baumaterial der Zukunft: Es ist nachhaltig und nachwachsend, wohngesund und klimafreundlich, einfach zu verarbeiten und dennoch haltbar. Darum ist Holz auch die erste Wahl für die derzeit boomende Fertigbaubranche und ihre Hersteller, die immer öfter auch echte Ökohäuser bauen.
Fertighäuser werden aus Holz gebaut. Das hat viele gute Gründe. Nicht zuletzt benötigt die Be- und Verarbeitung von Holz im Vergleich zu anderen Baustoffen weniger Energie. Auch lassen sich Holzbauteile leichter und damit spritsparender von A nach B transportieren. Ebenso auch schon der Rohstoff Holz, der bei einem Fertighaus aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern der Region stammt. Gepaart mit überdurchschnittlich hohen Branchenstandards für einen möglichst nachhaltigen und energieeffizienten Gebäudebestand insgesamt, kommt das der Umwelt dauerhaft zugute. Mehr noch gibt es Holz-Fertighäuser aber auch als Ökohaus für Bauherren, denen die Natur, die Umwelt und alle Lebewesen, kurzum also die Ökologie, noch etwas mehr am Herzen liegen.
Was ist ein Ökohaus?
Was genau ein Ökohaus ist, liegt im Auge des Betrachters: Das „Ökohaus“ an sich ist nämlich kein geschützter Begriff und wird von jedem unterschiedlich ausgelegt. Grundlegend geht es aber um ein Gebäude- und Wohnkonzept rund um das Baumaterial Holz und um dessen nachhaltigen Wertstoffkreislauf. Vor allem viele Fertighaushersteller bieten Bauherren auf Wunsch ein mit Blick auf die Umwelt geschnürtes, ökologisches Gesamtpaket an, welches das normale Fertighaus zu einem echten Ökohaus macht.
Die Hauptrolle beim Ökohaus spielt Holz: Es ist ein hoch wärmedämmender Baustoff, der im Vergleich zu anderen Baumaterialien die gesetzlichen Vorgaben aus der Energieeinsparverordnung (EnEV) spielend leicht umsetzen kann. Mehr noch wird Holz besonders häufig auch für Gebäude genutzt, die deutlich energieeffizienter sind als es der Gesetzgeber in der EnEV fordert. Mit diesen sogenannten KfW-Effizienzhäusern lässt sich aber nicht nur Energie, sondern auch bares Geld sparen. Denn sie verursachen geringere Energiekosten und zudem werden sie von der KfW-Bank gefördert. Der Baustoff Holz lohnt sich hier also doppelt. Zusätzlich bieten Holzhäuser weitere ökologische Aspekte, wie zum Beispiel die CO₂-Neutralität des Baustoffs und dessen nachhaltigen Anbau in heimischen Wäldern. Das macht ein Holz-Fertighaus eigentlich per se zum „Ökohaus“.
Ökohaus innen und außen
Die Bestandteile eines Ökohauses reichen von natürlichen Dämm- und Baustoffen bis hin zur aus ökologischer Sicht unbedenklichen Innenwandfarbe. Für die Dämmung kann neben Holzwolle oder Holzfaserdämmstoffen, die aufgrund ihrer Eigenschaften in den letzten Jahren nicht nur im Neubau, sondern auch bei Sanierern sehr beliebt geworden sind, auch Zellulose zum Einsatz kommen. Diese kann aus recyceltem Altpapier gewonnen und dann als Einblasdämmung kleinteilig in die Wand gepustet werden. Grundsätzlich werden die Dämmmaterialien bei Ökohäusern in Fertigbauweise im Inneren der Wand platziert. Dieser intelligente Wandaufbau kommt den ausgezeichneten Dämmeigenschaften der industriell vorgefertigten Dach-, Wand- und Deckenkonstruktionen zugute.
Auch Nutzhanf, Kokosfasern oder Schafwolle lassen sich in die Elemente integrieren. Sie gehören zu den natürlichsten Dämmstoffen außerhalb der Wälder und sorgen für ein wohngesundes Umfeld. Auf die Innenwand kann wahlweise ein Lehmputz aufgebracht werden, der ebenfalls zu einem angenehmen Raumklima beiträgt: Denn ähnlich wie bei Holz wird die Luftfeuchtigkeit des Raumes auch vom Lehm aufgenommen und bei Trockenheit wieder freigesetzt. Das perfekte Finish der Innenwände wird schließlich mit Wandfarben erreicht, die ein Öko-Siegel tragen, die also frei von schädlichen bzw. potenziell bedenklichen Stoffen sind.
Gesundheitsschonend: Noch mehr „Öko“ im Haus
Einige Hersteller gehen bei ihren Ökohäusern noch tiefer ins Detail: Von ihnen wird zum Beispiel schon vor Baubeginn eine genaue Grundstücksanalyse samt Bodengutachten durchgeführt. Dabei wird das Baugrundstück auf alle möglichen Risiken und Störfaktoren hin untersucht und bewertet. Und auch an Allergiker wird gedacht: Dann wird bei der Bauweise und der Materialwahl genauestens auf deren Bedürfnisse geachtet, damit das Leben im Eigenheim jeden Tag zur Erholung beiträgt. Auch das Abschirmen von Erd-, Strom- oder Funkstrahlung kann durch spezielle Baustoffe unterstützt werden, was gerade für diesbezüglich sensible Menschen ein Segen sein kann. Es gilt: Wer sich für ein umweltfreundliches Holz-Fertighaus entscheidet, kann den ökologischen Anspruch seines „Ökohauses“ selbst bestimmen und gewünschte Schwerpunkte setzen.
Holz – Der Baustoff des 21. Jahrhunderts
Holz ist ein Baustoff mit einer langen Erfolgsgeschichte und ebenso rosigen Zukunftsaussichten. In den vergangenen Jahren hat die Anzahl von neuen Gebäuden aus Holz stetig zugenommen – und auch der ökologische Anspruch steigt bei vielen Bauherren. Der Holzbau als Ökohaus ist aber nicht nur ökologisch im Vorteil und wirtschaftlich ausgesprochen konkurrenzfähig, sondern er bringt zudem auch technisch wie gestalterisch besonders anspruchsvolle Bauformen hervor.
Ökohäuser in allen Formen und Facetten
Holz ist ein Material mit sehr heterogenen Eigenschaften, das sich zum Bauen und Einrichten eines Ökohauses sehr gut eignet. Die verschiedenen Holzarten, der Wuchsstandort, das Baumalter, Kern- oder Splintholz und andere Randbedingungen bieten eine große Vielfalt an biologischen, technischen und optischen Eigenschaften. Diese Vielfalt gilt es in angemessener Weise nutzbar zu machen, da die Wünsche und Anforderungen an Bauteile aus Holz stark variieren. Holz hat seine Eignung als ein ausgereifter Baustoff über Jahrtausende hinweg immer wieder unter sich ständig ändernden Bedingungen bewiesen.
Für jede Anforderung das richtige Holz
Als organischer Verbundwerkstoff besteht Holz aus luftgefüllten Zellen mit dem Hauptbestandteil Zellulose und der natürlichen Kittsubstanz Lignin. Dieser Aufbau formt einen Hochleistungswerkstoff mit einzigartiger Verbindung von geringem Gewicht, hoher Festigkeit und guter Wärmedämmung. Die reichhaltige Skala der Nadel- und Laubhölzer mit ihren differenzierten technischen und ästhetischen Qualitäten stellt für sehr verschiedene Anforderungen in Ökohäusern das richtige Holzprodukt zur Verfügung. Für die tragenden Teile des Holzhauses, zum Beispiel für Rahmen, Stützen, Balken und Dachsparren, wird Bauschnittholz mit entsprechend ausgewählten Eigenschaften verwendet. Gerade die Fichte ist ideal als Rohstoff für Ökohäuser geeignet. Architektonisch lässt sie Ökohäuser in allen Formen und Facetten zu. Lediglich die Gesetze der Statik und der jeweils geltende Bebauungsplan müssen berücksichtigt werden. Ansonsten werden Ökohäuser in Holz-Fertigbauweise individuell geplant und gebaut.
Ökologisches Profil des Baustoffes Holz:
Rohstofferzeugung – nachhaltige Forstwirtschaft
- in nachhaltiger Forstwirtschaft und weitgehend natürlichem Lebensraum
- positive Wirkung des Waldes auf Wasserhaushalt, Klima und Umwelt
Holzprodukte biologisch abbaubar
- Holzprodukte sind biologisch abbaubar
- stoffliche Verwertung möglich
- thermische Verwertung führt zu hervorragender, positiver Energiebilanz
Holz ist ein Kohlendioxidspeicher
- positive globale Auswirkung des Einsatzes von Holz, Holzwerkstoffen und Neben- und Reststoffen
- thermische Nutzung während des Produktionsprozesses
- Naturstoffe sind in der Wirkung mindestens umweltneutral
Verminderung des Treibhauseffektes
- Holz ist das tragfähigste aller wärmedämmenden Materialien
- in Kombination mit Isolierbaustoffen entstehen extrem energiegünstige Gebäude (Niedrigenergiehäuser)
- Verminderung des Treibhauseffektes durch langfristigen Gebrauch z. B. in Wohn- und Industriegebäuden
Energieaufwand für Rohstoffbereitstellung
- extrem niedrig
- kostenlose, klimaneutrale Nutzung der natürlichen Sonnenenergie als Hauptproduktionsfaktor
- bezogen auf technische Leistungsfähigkeit (Werkstoffgewicht) gegenüber Festigkeit extrem niedrig
- die thermische Verwertung von Reststoffen in der Produktion ist äußerst positiv für die Energiebilanz