Baulexikon - Kompaktes Hausbauwissen, 21.12.2022
A/V-Verhältnis - Kennzahl zur Berechnung des Wärmeverlustes
Das A/V-Verhältnis ist eine Kennzahl, die das Verhältnis zwischen der Oberfläche und dem Volumen eines Gebäudes beschreibt. Es ist bedeutsam bei der Ermittlung der benötigten Heizenergie.
Das A/V-Verhältnis ist eine wichtige Größe bei der Beschreibung des Heizenergiebedarfs eines Hauses. Es setzt die Oberfläche der thermischen Gebäudehülle in Beziehung zum beheizten Gebäudevolumen. Beim Vergleich zweier Häuser bedeutet ein kleineres A/V-Verhältnis geringere Wärmeverluste.
Berechnung des A/V-Verhältnisses
Rechnerisch beschreibt das A/V-Verhältnis – auch Formfaktor genannt – die Oberflächengröße der thermischen Gebäudehülle geteilt durch das beheizte Raumvolumen. Die Kompaktheit von Baukörpern wird durch das Verhältnis der wärmeabgebenden Hüllfläche (A) zum beheizten Volumen (V) angegeben. Je kleiner das A/V-Verhältnis ist, desto geringer werden die Wärmeverluste der Gebäudehülle ausfallen.
Einordnung des A/V-Verhältnisses
Es ist nicht weiter verwunderlich, wenn ein kleines neues Haus weniger Heizenergie benötigt als ein großes neues Haus. Wenn jedoch zwei Häuser mit ähnlichem Gebäudevolumen ein ganz unterschiedliches A/V-Verhältnis aufweisen, gibt der Blick auf die Gebäudedetails Aufschluss.
Es gilt zu beachten, dass die Gebäudehülle an verschiedenen Stellen unterschiedlich viel Wärme nach außen abgibt. Die Wand- und Dachkonstruktion inklusive Gebäudedämmung sowie eine etwaige Mehrfachverglasung von Fenstern und Türen besitzen Einfluss auf das A/V-Verhältnis. Ebenso architektonische Details wie Erker oder Wintergärten, die optisch gefallen, jedoch die Oberfläche des Hauses vergrößern und nicht immer positiven Einfluss auf das A/V-Verhältnis besitzen. Hier ist eine Analyse des A/V-Verhältnisses sinnvoll.
Beim modernen Fertighausbau hilft ein persönlicher Fachberater beim Ermitteln eines alltagstauglichen Grundrisses sowie eines effizienten A/V-Verhältnisses, damit das neue Zuhause nicht nur optisch schön ist, sondern auch energetisch zukunftssicher.
Typische A/V-Verhältnisse sind zum Beispiel:
- Freistehende Einfamilienhäuser 0,7 bis über 1,0
- Doppelhäuser 0,6 bis 0,9
- Reihenhäuser 0,4 bis 0,6
- Mehrfamilienhäuser 0,3 bis 0,5
Primär ist das A/V-Verhältnis von der absoluten Größe des Baukörpers, sekundär von dessen Ausformung abhängig. Als Faustregel, gilt: einen möglichst großvolumige Baukörper zu errichten, weclher auf mehrere Wohnungen aufgeteilt wird, um ein niedriges A/V-Verhältnis zu schaffen.