Gewerbebau 'Kundenzentrum Unterreiner'
Gewerbebau 'Kundenzentrum Unterreiner'
Objektbau als zweites Standbein
Das permanente Auf und Ab im Wohnungsbau ist für viele mittelständische Unternehmen der Branche ein Problem. Mit den hohen Ausschlägen bei der Nachfrage ist eine kontinuierliche Auslastung der Produktion nicht immer möglich. Der Grund, warum sie seit Jahren auf der Suche nach einem weiteren Standbein sind. Viele bieten daher Zusatzleistungen rund ums Haus an, u. a. Einbaumöbel, Carport, Terrassen, Umbauten und Aufstockungen.
Ein Thema, das immer wieder in diesem Zusammenhang auftaucht, ist der Objektbau. Einige Unternehmen des Holz- und Fertigbaus sind bereits auf dieser Schiene unterwegs und können auch gute Erfolge vorweisen. Verständlich, denn sie verfügen über viel Know-how in Sachen Vorfertigung, schnelle Abwicklung aus einer Hand und schlüsselfertige Übergabe. Faktoren, die auch im Zweckbau einen hohen Stellenwert haben.
Hierbei geht es allerdings nicht um Nullachtfünfzehn-Konzepte. Die erwähnten Unternehmen müssen sich dem Wettbewerb mit dem konventionellen und dem Stahlbau stellen, was vor allem kostenmäßig eine Herausforderung bedeutet. Punkten dagegen können sie beim Baustoff, der schnellen Abwicklung und dem architektonischen Anspruch. Überall dort, wo eine hohe Affinität zum Baustoff Holz ausgewiesen wird und außerdem die formale Messlatte hoch liegt, sind daher die Chancen im Objektbau für mittelständische Unternehmen des Holzbaus recht günstig.
Gotthard Sonnleitner, Chef der Firma Sonnleitner Holzbauwerke GmbH & Co. KG aus Ortenburg, bringt es auf den Punkt: „Standardlösungen im Objektbau, bei denen es in erster Linie um den Preis geht, sind nicht unser Thema. Wir wollen unser Qualitätsdenken umsetzen und das geht nur auf Augenhöhe mit dem Kunden. Unsere Kunden weisen in aller Regel eine hohe Sympathie zum ökologischen Baustoff Holz aus und haben konkrete architektonische Vorstellungen“. Das Familienunternehmen aus Niederbayern, seit rund fünfzehn Jahren im Objektbau unterwegs, setzt daher in erster Linie auf Büro- und Verwaltungsgebäude. Manchmal geht es jedoch auch um Wohnbauten mit angeschlossenen Gewerberäumen, Arztpraxen usw.
Referenzcharakter weist in diesem Zusammenhang das „Kundenzentrum Holzhausbau“ am Sonnleitner-Standort in Ortenburg aus. Das filigrane Gebäude verdeutlicht anschaulich die konstruktive und architektonische Handschrift der Firma. Der moderne Pavillon zeigt auf über 1.800 Quadratmetern die Möglichkeiten moderner Holzbauweise, bis hin zu den Möbeleinbauten aus eigener Produktion. Das transparente Ausstellungsgebäude mit Info- und Bemusterungsräumen, Beratungsbüros und Kundencafé geht wesentlich über das hinaus, was üblicherweise von den Firmen des Holzbaus im Rahmen der Bemusterung gezeigt wird. Dazu trägt zweifellos die Architektur bei, in diesem Fall mit großen Glasflächen, einem offenen Kern mit Galerie, Steg, hohen Räumen, sichtbarem Tragwerk usw. Ein zweigeschossiger Zweckbau mit Referenzcharakter, der deutlich die Kompetenz der Firma in Sachen Holzbau belegt.
Ein solch ungewöhnliches „Musterhaus“ strahlt natürlich ab, in die Region und darüber hinaus und weckt Interesse, so auch bei der Firma Unterreiner Forstgeräte in Buch, in der Nähe von Altötting. Für Gert Unterreiner, ehemaliger Chef der mittelständischen Firma, war es Liebe auf den ersten Blick. Bei einem Kundenbesuch in Ortenburg war schnell klar, wie sein neues Forst-Kompetenzzentrum aussehen sollte: In Holz und in enger Anlehnung an den Zweckbau in Ortenburg. Hierfür war Sonnleitner der ideale Baupartner, denn der Schwerpunkt liegt auf schlüsselfertigen Projekten, ob im Wohn- oder Objektbau. Alles aus einer Hand, auf Wunsch sogar mit dem abgestimmten Innenausbau.
„Dank einer hohen Vorfertigung benötigten wir von der Fundamentierung bis zum Einzug nur 4,5 Monate. Die Montage dauerte vierzehn Tage. Die vorgefertigten Wände (inkl. Verglasung!) wiesen bis zu 15 x 4 m (BxH) aus“. Das Flachdach-Objekt (drei Prozent Neigung) überzeugt durch einen hohen Glasanteil (ca. 50 Prozent) und breite Dachüberstände (3,50 m). Letztere ermöglichen den nötigen konstruktiven Holzschutz und natürlich den wichtigen Sonnenschutz.
Das zweigeschossige Gebäude (Nutzfläche 1.226 m²) weist einen offenen Kern mit Galerie, Steg und sichtbarer Tragkonstruktion in Leimholz aus. Bei Spannweiten bis zu 17 m vermittelt der offene Innenbereich Erlebnis-Charakter, verstärkt durch das teilverglaste Dach. Sonnleitner lieferte nicht nur die komplette Konstruktion inklusive Holz-/Alu-Fenster, sondern auch einen Großteil der Inneneinrichtung. So kommen die Massivholzmöbel aus der hauseigenen Schreinerei, sodass der Begriff „Alles aus einer Hand“ ohne Abstriche umgesetzt werden konnte. Auch bei den Design-Details ist die Handschrift aus Ortenburg zu entdecken: Die Büros mit sichtbarem Dachstuhl auf der zweiten Ebene weisen Stäbchenparkett in Eiche aus, während der Showroom (Forstgeräte/-maschinen) im Erdgeschoss mit robustem Kopfsteinpflaster in Granit bestückt wurde. Architektur als Corporate-Identity – hier stimmt ausnahmsweise diese viel zitierte Formel!
Hausdaten
Hausart
Objektbau
Bauweise
Massivholzkonstruktion
Baustil
Klassische Familienhäuser
Fassade
Glas, Holz
Außenmaße
29,5 m x 25,14 m
Wohnfläche
145,6 m²
Dachform
Flachdach
Energiestandard
Effizienzhaus 55